Die Kunst der Motivation

14. Juli 2022

Es ist die jährliche Tagung des Pfarrer- und Pfarrerinnen-Gebetsbundes, wir sind in Maria Lankowitz, und ich gehe meine PGB-Wandertour. Ziel diesmal: Der Lenzmoarkogel. Das heißt: Maximalziel. Mal sehen wie weit die Motivation reicht…

Ich war an dem Tag so parterre – ich hatte mir schon ein Minimalziel ausgeschaut: Der Ochsenkogel, 560 Höhenmeter, läge am Weg. Oder vielleicht schaffen wir es ja auf den Speikkogel, dann sind wir schon bei fast 1000 Höhenmetern. Mal schauen.

Der Wanderweg 537, dem wir folgen, beginnt hinter dem Wirtshaus mit einer Steilkurve durch die Wiese nach links in den Wald hinein. Da sind die Bremsen am lästigsten. Dann gehen wir eigentlich immer den Weg entlang, an der Hubertus-Kapelle vorbei, weiter zu einem Brünnlein, bis wir – eine gute Stunde ist vergangen – auf der Lipizzaner-Weide des Gestüts Piber ankommen. Da grasen auch 50 Pferde oder mehr. Foto- und Trinkpause!

Der Ochsenkogel wäre der Grasmugel vor uns, eine unbedeutende Kuppe… Wir wandern westwärts, dem 535er nach. Der führt uns durch die Weide, bis wir einen Durchschlupf rechts durch den Wald finden. Es geht mäßig hinauf und dann ein paar Höhenmeter hinunter zum Gleinalmsattel mit dem Gleinalmschutzhaus und der Kirche Maria-Schnee. Sehr schön da, still und anmutig. Ja, die Wirtsleut‘ kommen erst morgen wieder, aber sie haben eine Nachricht hinterlassen: Wir dürfen uns gerne beim „Almomat“ bedienen. Danke!

„Ich würde schon noch gerne rauf gehen!“, sagt Johannes – und er sagt es so warm und freundlich und erwartungsvoll, dass meine Müdigkeit einfach schweigen muss.

Es folgen etwa 400 steile Höhenmeter durch Wald und Weide. Von oben kommen Helmut und Jan, die mit uns gestartet waren, ein anderes Tempo angeschlagen hatten, und jetzt auf dem Rückweg waren. „Schön war’s mit euch!“ -- Wir ziehen dem Gipfel entgegen und erreichen den Speikkogel nach 2 ¾ Stunden Gehens und Fotografierens und Rastens.

Der Lenzmoarkogel? Ich wage nicht, das noch vorzuschlagen, aber Hans sagt: „Sieht sehr nahe aus! Da gehen wir doch noch rüber!“ Worte wie Dopamin!  Auch die Schwüle des Tages hatten wir im Tal gelassen, und ein frisches Lüfterl hat uns zusätzlich beflügelt. Nach gestoppten 17 Minuten waren wir am Ziel der Tour! Abklatschen, Gipfelfotos, Rundherum-Blick mit fröhlichem Bergeraten (Man sieht tatsächlich die Koschuta!!!), Segenswünsche und Jausenpause.

Abstieg wie Aufstieg! Mit ein paar Gegensteigungen kommen wir auf gut 1100 Höhenmeter – nicht schlecht für Null-Motivation…

Pfarrerin Gabi, Pfarrer Johannes und Rektor Fritz – wir sind uns bewusst, dass Müdigkeit und äußerliche Erschwernisse auch die nächste Dienst-Jahres-Runde motivationstechnisch belasten werden. Uns ist auf der Wanderung klar geworden, dass wir auf gegenseitige, ermutigende Zurufe angewiesen sind, dass es zusammen leichter geht, und dass man Maximalziele erreichen kann. Gemeinsam.

Ach ja, wir mussten ja noch eine Zeche machen. So schön, das in der hereinbrechenden Dämmerung im Gastgarten des Wirtshaus Kapitel erledigen zu können! Danke!

 

Werk für Evangelisation und Gemeindeaufbau in der Evang. Kirche A.B. in Österreich
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