Was zum Glück notwendig ist

 

11. August 2021

Der erste Teil der Tour klingt langweilig, ist es aber nicht: Im Grunde geht’s immer den Hintereggengraben hinein, 2 Stunden lang. Das ist so eine schöne Gegend, dass es sich schon um diesen Teil der Wanderung halben lohnt: Kuhweiden, Bachplätschern, und immer vor uns das Ziel: Die mächtige Hohe Leier. 

Auf 2070m Höhe biegt links der Weg zum Roßalmscharte ab – wir gehen rechts auf die Leier zu. Die nächsten 500 Hm sind sowas von steil: Pfeilgerade hinauf auf die Felsen zu! Schritt für Schritt.

Gott hat ein Auge auf uns und verdeckt das Antlitz der Sonne. Danke! Wir wissen, dass die Wolken keine Gewitterwolken sind, und gehen weiter – zum Kraxelteil der Tour: Im Blockfelsengelände geht es unschwierig und nie richtig ausgesetzt über den Ostgrat bis 5 Meter vor das Gipfelkreuz. Da ist noch ein schmaler Übergang zu meistern – und: Geschafft! Wir freuen uns über die Errichter des Gipfelkreuzes, das „Gott zur Ehr“ aufgestellt haben.

Dankgebet, Jause, Fotos, Aufbruch.
Vorsichtig über die Engstelle, und über die sich oftmals bewegenden Platten, die Blockfelsen abklettern, und dann 500 Hm die steile Leitn mit angezogener Handbremse hinunter. Dann gechilltes Hinauswandern bis zur Kohlmaierhütte. 20 Hm Gegensteigung, Einkehr.
 
 
Wir sitzen auf der Terrasse, trinken Hollersaft, essen kräftig, als Nachspeise Kaiserschmarrn und Kaffee. Es fühlt sich für uns beide als Glücksmoment an. Wir fragen, was es ausmacht? Natürlich die körperliche und mentale Leistung, die Endorphine; aber auch der blaue Himmel, das Grün der Fichten, die weißen Wolken, das liebevoll gestaltete Hütten-Ambiente, das gute Essen, der Kaffee nicht zu vergessen, die netten Hüttenbesitzer, und ein Mensch, den man gern hat. Wir fragen weiter, was von dem allen notwendig ist für’s Glück, und die Antwort ist: Nichts. Glück ist ein Geschenk. Natürlich ist es anfällig für Zerbruch. Sorgen um Beruf, Gesundheit und Menschen, die man gern mag stehen allgegenwärtig bereit. Und dennoch schenkt uns Gott diese Momente.
Dankbar und a bissl wehmütig wandern wir runter zum Auto.
Werk für Evangelisation und Gemeindeaufbau in der Evang. Kirche A.B. in Österreich
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