Wehmütig genießen!

 

3. Juni 2021

Weil Gabi sich den Mittelhandknochen gebrochen hatte – das Handy war schuld – musste ich allein um halb vier raus. Um halb sieben waren wir startbereit vom Parkplatz Elendboden an der Großglocknerstraße. Und beileibe nicht allein…

Der kleine Parkplatz war gut gefüllt, die Touren-Hungrigen nahmen den sehr steilen Anstieg zur Brennkogelscharte hinauf mit vielen Spitzkehren unter die Schier. Wir hinterher. Oben öffnet sich ein grandioser Blick über das Guttal hinüber in die Schobergruppe. Wir queren unter den Bretterspitzen ins Guttalkar, das immer steiler werdend hinaufführt in die kleine Senke zwischen Brennkogel und dessen westlichen Vorgipfel.

Nochmal verschnaufen. Der Gipfelhang sieht so steil aus, dass mir mulmig wird… Da ist Spitzkehrentechnik gefordert.
Am Ende alles halb so wild. Wir erreichen den Gipfel um halb neun. Jubel!
Der Rundumblick ist atemberaubend. Nach Norden runter sehen wir die Tourengeher*innen wie auf einer Ameisenstraße zum Kloben hinaufziehen, nach Osten der Hauptalpenkamm, nach Westen seine Majestät selber.
 

Mit der Abfahrt lassen wir uns Zeit, schließlich wollen Martin und Markus vorne runterfahren, direkt nach Süden – und dieser supersteile Hang muss erst noch a bissl auffirnen. Mir ist die Aufstiegsroute steil genug.
Weils so schön geht, und weil wir Zeit haben, und weil wir im Genuss-Modus schwelgen, fahren wir nicht nach links Richtung Scharte, sondern das Guttal weiter runter, Richtung Guttalkehre. Irgendwo da, mitten im massigen Schnee setzen wir uns hin, und verspeisen die Jause.
 

Der Rückweg hinauf zur Scharte wird langsam und bedächtig angegangen. Jeder Schritt ist einer der letzten in diesem herrlichen Touren-Winter. Wir genießen die Weite der Schneeflächen, das Traumwetter, die Landschaft, die Stille. Tiefe Dankbarkeit erfüllt mich für all das, am meisten aber für meine Freunde Martin und Markus, mit denen ich schon so lange durchs Leben unterwegs sein darf. Wir haben auch viel Wichtiges miteinander zu reden, deshalb bleiben wir immer wieder stehen… Es drängt nichts, gar nichts.

Vor der Brennkogelscharte dann die letzte Spitzkehre des Winters, das letze Mal abfellen, und die letzten genussvollen Schwünge hinunter zu den Autos.
Schön war’s. So schön. Danke!
Auf der Großglockner-Hochalpenstraße ist an diesem Tag Hochbetrieb: Motorradfahrer, Autofahrer, Radfahrer, Porschefahrer. Alle geben Gas, und das irdische Leben hat uns wieder.
Werk für Evangelisation und Gemeindeaufbau in der Evang. Kirche A.B. in Österreich
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